Eine gelbe Mercedes-Großraumlimousine, die von der Stuttgarter Straßenbahnen AG als On-Demand Ridepooling-Angebot eingesetzt wird.
Foto: Linus Neugebauer/qimby.net

Bedarfsverkehre

Flexible Bedienformen im ÖPNV

Bedarfsverkehre sind der Schlüssel zur Sicherstellung von öffentlicher Mobilität in Regionen und Zeiten schwacher Verkehrsnachfrage.

Bedarfsverkehre spielen in der öffentlichen Nahverkehrsplanung eine immer größere Rolle. Insbesondere in ländlichen Räumen und in Zeiten schwacher Verkehrsnachfrage stellen flexible Bedarfsverkehre für Bürgerinnen und Bürger eine wichtige Ergänzung zum klassischen, öffentlichen Linienverkehr aus Bus und Bahn dar.

Was sind „Bedarfsverkehre“ bzw. „Flexible Bedienformen“?

Der Begriff „Bedarfsverkehre“ (auch flexible Bedienformen) wird in der heutigen Zeit oftmals inflationär verwendet. Unter dem Begriff „flexible Bedarfsverkehre“ lassen sich im Personenverkehr eine Vielzahl an unterschiedlich funktionierenden Angebotsformen darstellen (vgl. Abb. 1 ). Allen Angeboten ist jedoch folgendes gemein: Sie werden nur nach Bedarf – also auf Anfrage (On-Demand) – durchgeführt.

Ridepooling: Bedarfsverkehr ist nicht gleich On-Demand-Verkehr

Der Begriff Bedarfsverkehre ist nicht gleichzusetzen mit den On-Demand-Verkehren. Neue digitalisierte Angebotsformen von On-Demand-Verkehren werden heutzutage unter dem Begriff des Ridepooling gefasst, der die Bündelung (das sogenannte „Pooling“) von Fahrtwünschen über einen Algorithmus vorsieht. Neben den kommerziell und ÖPNV-integrierten Bedarfsverkehren können auch die ehrenamtlich geführten Bürgerrufautos sowie Soziale Fahrdienste zu den flexiblen Bedarfsverkehren gezählt werden.

Grundsätzlich sind die vielen Angebotsformen von flexiblen Bedarfsverkehren sehr unterschiedlich ausgestaltet. In der Fachliteratur unterscheidet man dennoch zwischen vier wesentlichen Betriebsformen:

Im Bedarfslinienbetrieb wird entlang eines Linienwegs (mit einer Start- und Zielhaltestelle) nach einem definierten Fahrplan der Betrieb bei Bedarf garantiert. Sogenannte Bedarfshaltstellen zwischen diesen Haltestellen werden nur angefahren, wenn ein Fahrtwunsch vorab angemeldet wurde.

Die Eigenschaften des Linienbetriebs (in der Regel zwei feste Haltestellen auf einer Grundroute) werden im Richtungsbandbetrieb mit bedarfgesteuerten Elementen (Bedarfshaltestellen oder bspw. Haustür des Fahrgastes) kombiniert. Auch hier gibt es eine Start- und Ziehaltstelle.

Mehr zum Richtungsbandbreite finden Sie bei Mobilikon.

Der Sektorbetrieb wird wie auch der Richtungsbandbetrieb mit bedarfsgesteuerten Elementen (Bedarfshaltestellen oder bspw. Haustür des Fahrgastes) kombiniert. Im Unterschied zum Richtungsbandbetrieb ist beim Sektorbetrieb eine gemeinsame Start- und Zielhaltestelle vorzufinden. Somit verkehrt der Sektorbetrieb in Umläufen.

Im Vergleich zu den anderen Grundtypen gibt es hier weder einen festen Umlauf noch eine festgelegte Start- und Zielhaltstelle. Der Betrieb findet auf einer definierten Fläche statt.

Newsletter

Wir halten Sie auf dem Laufenden!

Jetzt abonnieren
totop-arrow