Ein gelb-weißer Regionalzug im Bewegt Design fährt auf einem Schienenweg. Im Hintergrund ist eine Stadt zu sehen, die in einem Tal liegt.
Foto: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg

Elektrifizierungskonzept

Elektrifizierung des SPNV

Das Land will im Schienenpersonennahverkehr spätestens ab 2040 nur noch elektrische Fahrzeuge (konventionell elektrisch im Oberleitungsbetrieb oder fahrzeugseitige Lösung mit alternativen Antriebsformen) einsetzen und damit eine Vorreiterrolle in Deutschland einnehmen.

Derzeit sind in Baden-Württemberg 3.100 km des 4.400 km langen Eisenbahnnetzes elektrifiziert. Viele nicht elektrifizierte Strecken werden mindestens im Stundentakt im Schienenpersonennahverkehr im Auftrag des Landes befahren. Dafür kommen heute noch Dieselfahrzeuge zum Einsatz. Sie sollen bis spätestens 2040 durch elektrische Schienenfahrzeuge ersetzt werden: entweder durch batterieelektrische Fahrzeuge, die auf nicht elektrifizierten Streckenabschnitten von Strom aus einer Batterie angetrieben und unter Oberleitung wieder aufgeladen werden, oder durch konventionelle elektrische Züge, die von Strom aus der Oberleitung angetrieben werden.

Je nach Antriebstechnologie ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an die Infrastruktur. Für batterieelektrische Züge ist nur die Elektrifizierung einzelner Streckenabschnitte nötig, für konventionell elektrische Fahrzeuge eine komplette Streckenelektrifizierung.

Kategorisierung Streckennetz

Bei der Erstellung des Konzepts wurden die Strecken in drei Kategorien eingeteilt:
1.    Elektrifizierung in Bau oder Planung
2.    vordringlicher Bedarf/Lückenschlüsse
3.    langfristiger Bedarf/fahrzeugseitige Lösung

Mittlerweile konnte auf mehreren Strecken der elektrische Betrieb aufgenommen werden.

Gutachten bildet die Grundlage für das Elektrifizierungskonzept

Für Strecken der Kategorien 2 und 3 ohne konkrete Elektrifizierungsaussichten wurde im Auftrag und auf Kosten des Landes ein Gutachten erstellt (Strategie für emissionsfreie Fahrzeuge auf nicht elektrifizierten Strecken – SteFanS). Ziel ist die Klärung, welche Antriebsart für diese Strecken am besten geeignet ist.
Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass der Einsatz von Wasserstofffahrzeugen im bestehenden Streckennetz nicht empfohlen wird. Hingegen kommen konventionelle Elektrifizierungen oder der Einsatz von batterieelektrischen Fahrzeugen in Betracht.

Auf dieser Grundlage soll das Elektrifizierungskonzept weiterentwickelt werden. Weitere Aufgabenträger in Baden-Württemberg konnten sich mit ihren Strecken – bei Beteiligung an den Kosten - an dieser Studie beteiligen.

Fördermöglichkeiten

Das Land bezuschusst die Elektrifizierung von Strecken. Bei einer Förderung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) des Bundes trägt es 57,5 % der vom Bund nicht abgedeckten zuwendungsfähigen Bau- und Planungskosten.

Die Beschaffung neuer Fahrzeuge (ohne Dieselantrieb) kann nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) gefördert werden. Näheres wird die Richtlinie Schienenfahrzeugförderung regeln, die sich noch in der Ausarbeitung befindet.

Aktueller Stand und Ausblick

Die Ergebnisse des SteFanS-Gutachtens wurden im Oktober 2022 vorgestellt und das Gutachten im Januar 2023 veröffentlicht. Es schließt sich jetzt ein Beteiligungsprozess mit den Landkreisen an, um Stellungnahmen zu der Strategie einzuholen. Weitere elektrifizierte Strecken werden noch in Betrieb genommen (z.B. Hochrheinbahn Basel Bad Bf. – Erzingen/Baden im Jahr 2027).

Den Schlussbericht der Strategie für emissionsfreie Fahrzeuge auf nicht elektrifizierten Strecken (SteFanS, PDF-Download) finden Sie hier.

 

 

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