Reaktivierung der Bottwartalbahn

Der Kreistag setzt bei der Reaktivierung der Bottwartalbahn auf die kostengünstigste Variante. Der Bosch-Standort in Abstatt wird nicht angeschlossen.

Bis zuletzt war offen, welchen Trassenverlauf die geplante Stadtbahnverbindung zwischen Marbach und Heilbronn im Landkreis nehmen soll. Nun hat der Kreistag entschieden, welche der vier möglichen Varianten künftig weiterverfolgt werden sollte: Mehrheitlich haben sich die Kreisrät:innen in ihrer Sitzung am Montag, 18. März, in der Neckarwestheimer Reblandhalle für die Variante entschieden, die sich am historischen Streckenverlauf über Beilstein, Ilsfeld, Talheim und Heilbronn-Sontheim orientiert.

Keine Mehrheit erhielt hingegen die verbliebene Variante, die über Beilstein, Abstatt und Untergruppenbach nach Heilbronn geführt hätte. Gleich zu Beginn der Abstimmungen war der Kreistag zudem einer Empfehlung des Verwaltungsausschusses gefolgt, keine der zwei Untervarianten weiterzuverfolgen, die im Verlauf der nun unterlegenen Abstatt-Untergruppenbach-Variante auch den Bosch-Standort oder Flein angebunden hätten. 

„Mit dieser Entscheidung schafft der Kreistag nun Klarheit für das weitere Vorgehen“, sagt Landrat Norbert Heuser, der im Vorfeld bewusst keine Empfehlung gegeben hatte. „Beide Hauptvarianten hatten Argumente auf ihrer Seite, die in ihren Kriterien und Gesichtspunkten aber so unterschiedlich waren, dass es nur eine politische Entscheidung unseres Hauptorgans geben konnte.“ Letztlich habe sich nun die historische Trasse mit den vermutlich geringsten Gesamtkosten und dem besten Kosten-Nutzen-Quotienten gegen die Variante mit der kürzesten Strecke und der größeren Nähe zu zwei großen Unternehmensstandorten im Landkreis durchgesetzt.

Mit der Entscheidung des Kreistages kann das Landratsamt Heilbronn nun gemeinsam mit dem Landratsamt Ludwigsburg die Vorplanungen für die historische Trasse vertiefen, die favorisierte Variante bei den Zuwendungsgebern anmelden und die Voruntersuchungen für ein Standardisiertes Bewertungsverfahren starten. Die Kosten für das Planungsverfahren werden voraussichtlich im zweistelligen Millionenbereich liegen. Mit einer Inbetriebnahme ist nicht vor Mitte der 2030er Jahre zu rechnen.

„Die Kreistagsentscheidung wird verkehrsplanerisch aber keinen Nachteil für die Menschen haben, deren Kommunen im kommenden Jahrzehnt nicht von der Stadtbahn angefahren werden“, betont Landrat Heuser und verweist unter anderem auf den Nahverkehrsplan, der in Kürze neu aufgestellt werde und der Mobilität im Stadt- und Landkreis neue Orientierung geben soll. Dabei würden die Kommunen ohne Stadtbahn beim Ausbau von Busverbindungen eine besondere Rolle spielen.

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